Auf unserer weiteren Route liegt bei Arcachon ein gigantischer Berg aus Sand am Meer, die Düne du Pilat. Es ist die höchste Düne Europas; dort muss man einfach hinaufsteigen, wenn man in der Nähe ist. Die Anfahrt ist bestens ausgeschildert, mehrere Großparkplätze empfangen die Besucher. Wir parken etwas unterhalb, ohne Gebühr, am Straßenrand, wo sich schon eine ganze Menge Wohnmobile versammelt hat. Vorbei an einer Budenstadt mit Eiscreme, Souvenirs und was das Touristenherz sonst noch alles begehrt, wandern wir zur Hauptattraktion der Region. Nach Ende der Sommerferien sei hier weniger los, behauptet mein Reiseführer. Dann wollen wir nicht erleben, wie es hier in der Saison zugeht.

Sand am Meer Treppe
Viel los im Bereich der Treppe

Eine Million Touristen im Jahr bringen die Düne auf Platz 2 der Naturdenkmäler nach dem Mont St. Michel in der Normandie. Familien mit Kleinkindern im Buggy und viele ältere Menschen bevölkern den schmalen Weg durch den Kiefernwald. Teenager schießen sofort die ersten Selfies, als wir den Fuß der Düne erreichen. Dort bildet sich ein Stau an der Treppe, der Aufstieg kostet Zeit. Schuhe aus und durch den weichen Sand aufsteigen ist die Alternative. Der Sand ist angenehm warm, er wird ständig heran geweht durch den Wind vom Atlantik. Wie die Düne durch Meeresströmungen und Erosion der Küste geformt wird, kann man auf zahlreichen Infotafeln nachlesen. Sie wandert pro Jahr um 3-5 Meter und begräbt langsam den Küstenwald unter sich.

Sand_meer_Wald_begraben
Wanderdüne begräbt den Wald

Oben angekommen kann man sich schnell dem Gedränge entziehen, indem man ein paar hundert Meter auf dem Dünenkamm nach Süden geht. Dort verlaufen sich die Besucher und man genießt den fantastischen Rundblick über das Becken von Arcachon, das Cap Ferret und den Kiefernwald der Gascogne. Allein dieser Ausblick ist den Aufstieg schon wert.

Sandstrand Moliets
Sandstrand bei Moliets

Auf uns wartet an diesem Tag noch viel mehr Sand am Meer. Wir steuern den Badeort Moliets-et-Maa an, mit endlos scheinendem Sandstrand, auf dem die Wellen mit lautem Getöse brechen. Der Stellplatz wirkt mehr wie ein einfacher Campingplatz. Wohnmobile, Selbstausbauten und überraschend viele VW-Busse parken im lockeren Wäldchen, jeder wie es passt. Die Busse gehören der Surfer-Gemeinde, die am Strand von Moliets versucht, die perfekte Welle zu reiten.

Info

Am Platz gibt’s für 14€ eine V&E Station und WCs, aber kaum Stromsäulen.