Islandtour Tag 7 – Schneetreiben

Islandtour Tag 7 – Schneetreiben

Husavik Hafen
Es gibt in jedem Urlaub Tage, die man am liebsten streichen würde. Noch bevor die heutige Tour beginnt, erwartet uns die erste unangenehme Überraschung. In der Nacht sind einige Zentimeter Schnee gefallen, damit hatten wir Mitte Juni nicht gerechnet. Während wir die Frontscheibe vom Eis befreien, danken wir im Stillen unserer Fachwerkstatt, die unsere Heizung noch kurz vor der Abfahrt repariert hatte.

Auf den geplanten Spaziergang am Seeufer verzichten sir, im Schneetreiben wäre ohnehin nicht viel zu sehen. Aber die Geothermiezone mit den rauchenden Solfataren wollen wir nicht verpasse. Schon von weitem sieht man die Dampfschwaden des geothermischen Kraftwerks, mit dem die Isländer umweltfreundlichen Strom produzieren. Gegenüber liegt der Parkplatz, wo man zum Rundgang startet zwischen dampfenden Erdlöchern und blubbernden Schlammtöpfen. Der Schlamm ist heißer als hundert Grad, das mussten schon einige unvorsichtige Touristen am eigenen Leib erfahren. Wegen der Gefahr von schweren Verbrennungen wird eindrücklich vom Verlassen den abgesteckten Wege gewarnt. Über allem wabert ein durchdringender Gestank nach faulen Eiern, den der Wind in alle Richtungen treibt. Ein sehr spannendes Erlebnis, wobei wir auf die Abkühlung durch die ständigen Schneeschauer gern verzichtet hätten.

Zum Aufwärmen bietet sich ein Besuch des Myvatn Nature Bath an. Eine künstliche Lagune, in der das heiße mineralstoffhaltige Wasser mehr zum Relaxen als zum Schwimmen einlädt. Rainer ist sofort begeistert von der Idee, denn es ist nur eine verschwindend kleine Zahl an Badegästen in den riesigen Becken zu sehen. Das hat einen einfachen Grund, wie in Island üblich ist das Bad ein Freibad. Umkleiden und Duschen sind im Hauptgebäude, dann geht’s hinaus in der frischen Luft zu den Pools. Die Luft ist wirklich sehr frisch, maximal 2-3° C, da soll man nur im Badeanzug draußen rumlaufen? Schon der Gedanke lässt mich frösteln. Bei allen Außenaktivitäten tragen wir mehrere Lagen warme Winterkleidung. Mütze, Handschuhe und Skiunterwäsche sind wegen des eisigen Windes immer angesagt. Ich könne im Pool gern meine Wollmütze tragen, schlägt die freundliche Dame an der Rezeption vor, um meinen Kopf im Schneeschauer warm zu halten. Nein, danke,  dazu kann ich mich nun doch nicht überwinden. Unter Hohn und Spott meines Navigators, der weder Schneetreiben noch Kälte scheut, schlage ich eine Planänderung vor.

Im Hafenstädtchen Húsavík verspricht der Wetterbericht Sonnenschein, also steuern wir den Pickup gen Norden. Der Campingplatz liegt fußläufig zum kleinen Hafen, dort wollen wir uns nach Whalewatching Touren erkundigen. Früher wurden die sanften Riesen gnadenlos bejagt, jetzt wissen die Isländer dass man mit lebendigen Walen auch gutes Geld verdienen kann. Wenn die Touristenscharen kommen, was aktuell wegen Covid nicht der Fall ist. Im Ticket Office werden meien Hoffnungen herb enttäuscht. Nur eine Tour täglich wird gefahren, mehr lohnt nicht, die heutige ist schon vorbei. Ob man morgen fahren kann ist mehr als fraglich, es sei Wind aus Nord angekündigt, mit hohen Wellen, da sieht man nicht viel. Vor allem nicht, wenn man bei dem Geschaukel nur die Fische füttern kann, denke ich mir.

Sehr schade, aber nicht zu ändern, dann machen wir halt große Wäsche. Auf dem Campingplatz gibts eine hochmoderne Waschmaschine nebst ebensolchem Trockner. Eine französische Besucherin ist mit der vom Isländischen ins Englische übersetzten Anleitung des Trockners überfodert. Gemeinsam starten wir das Gerät, ich packe meine Wäsche in die Waschmaschine. Nach einer Stunde treffen wir uns wieder in der Laundry. Die Waschmaschine ist fertig, der Trockner hat auch gestoppt, aber die Wäsche ist noch ziemlich nass. Also wählen wir anderes Programm aus den kryptischen Zeichen – soll es eine volle Sonne sein oder 3 Striche nebeneinander? wieder eine Stunde warten, gleiches Ergebnis. Rainer untersucht den Trockner, unter dem Wasserbehälter die Tropfen rauslaufen, da ist irgendwas defekt. Ich erkläre es Madame und packe frustriert meine nasse Wäsche ein. Es bleibt uns nichts übrig, als dem ganzen Camper damit zu dekorieren. Rainer spannt eine Wäscheleine zwischen Garderobenhaken und Küchenschrank, ich hänge alles in Bad was an die Haken geht. In kürzester Zeit haben wir ein Klima wie in der Waschküchen. Wir heizen was das Zeug hält, um die Feuchtigkeit zum Fenster hinaus zu befördern. Mit Erfolg, nach 2-3 Stunden ist alles trocken.
So nimmt also dieser Tag voller Pleiten, Pech und Pannen doch noch ein gutes Ende.

Islandtour Tag 6 – Allrad-Piste

Islandtour Tag 6 – Allrad-Piste

Allradpiste

Von Thorshöfen im Nordosten Islands kann man die Halbinsel Langanes befahren, wenn man ein Fahrzeug mit Allradantrieb und ausreichend Bodenfreiheit hat. Die Straße 868 ist eine unbefestigte Piste, die nur für 4×4 Antrieb zugelassen ist. Sie führt über unwirtliches, steiniges Gelände, auf dem das Meer Unmengen von Treibholz abgeladen hat. Es stammt aus russischen Wäldern und reist eingeschlossen in Eisschollen mit der Strömung den weiten Weg bis Island. Die Kraft der Wellen zeigt sich auch an anderen Stellen. Bei Sturmfluten wurden die rostigen Überreste eines Schiffswracks hoch aufs Land geworfen und leider auch große Mengen Plastikmüll, die den Strand bedecken.

Wir rumpeln durch die Schlaglöcher und kommen an einiges lost places vorbei, verlassene Fischerhäuschen, die der Strecke noch etwas abenteuerlicher machen. So ein Abenteuer gehört zu jeder schönen Reise, sonst wäre sie doch langweilig. Hier können wir die Fähigkeiten unseres Pickup Campers testen, zuhause war es durch den Lockdown nicht möglich. Natürlich ist er für solches Gelände ausgelegt, aber mit der großen Kabine huckepack ist das Fahrverhalten anders.

Die schlammige, feuchte „Straße“ windet sich mehrere sehr steile Höhenzüge hinauf, auf der anderen Seite geht’s genauso steil in engen Serpentinen hinab. Das meistert unser Pickup souverän, die Geländereifen haben besten Grip. Gelegentlich wird ein Wasserlauf auf zwei simplen Holzbohlen überquert, neben denen ein Schild „maximal 2t Achslast“ vorschreibt. Sehr lustig, die erste solche Brücke sah so instabil aus, dass wir überlegen, ob es besser wäre den Bach zu furten. Der Ranger hat 80cm Wattiefe, kann also auch ohne Rüssel durch kleinere Gewässer fahren.

Basstölpel Kolonie

Auf etwa 35km sStrecke begegnen uns nur ein paar Schafe und eine gut getarnte Herde Rentiere, dann erreichen wir die Vogelfelsen bei Skalar. Mitten in der tosenden Brandung steht wie eine winzige Insel ein einzelner Felssporn, der irgendwann von der Steilküste abgetrennt wurde. Jeder noch so winzige Vorsprung ist bewohnt von einem Paar Basstölpel, denen wir von einer Plattform aus in die Kinderstube schauen dürfen. Sie fliegen unglaublich akrobatische Manöver und landen exakt vor ihrem jeweiligen Nest. Wir könnten ihnen stundenlang zuschauen, doch der eisige Wind zerrt an uns. Ohne die winddichte Wanderkleidung und warme Skiunterwäsche würden wir es bei Temperaturen um Null Grad nicht lange aushalten.

Nach diesem abenteuerlichen Vormittag rollen wir nach einer kurzen Brotzeit ganz entspannt über geteerte Straßen weiter nach Westen. Das Vulkangebiet Reykjahlid mit den kochenden Schwefelquellen gehört zu den Top Tourismusmagneten in Island. Doch vorher müssen wir noch den Dettifoss besuchen, den leistungsfähigsten Wasserfall Europas. Auf dem großzügigen Parkplatz mit WC-Häuschen stehen nur etwa 20 Camper und 10 Miet-PKW. Offenbar ist der Tourismus nach dem Covid-Einbruch noch nicht wieder voll angelaufen.

Durch ein unwirkliches Lavagebiet führt der abgesteckte Fußweg. Rechteckige Basaltfelsen sind wie überdimensionale Legoklötze aufeinander gestapelt. Wir klettern über kleine Felsvorsprünge und wandern in Richtung des rauschenden Wassers. Zuerst sehen wir den aufstiebenden Spray des Wasserfalls, in den die Sonne einen wunderschönen Regenbogen malt. Der starke Wind weht die Gischt über mehr als hundert Meter zu uns herüber. Glitschig nasse Felsen bilden den Weg zu einer Aussichtsplattform, von wo man den 16m breiten Wasserfall bewundern kann. In der Mitte ist er von drei Felsen unterbrochen, die ihm sein typisches Aussehen geben. Donnernd stürzen die Wassermassen etwa 10m in die Tiefe, wo sie von Felswänden eingeklemmt zum dem nächsten Felssturz strömen. Wir wenden uns flussaufwärts, dort kommt man zu Fuß an eine weitere Kaskade. Der Selfoss ist ein kleinerer, hufeisenförmigen Wasserfall, ebenfalls sehr beeindruckend unf ein beliebtes Fotomotiv.

Noch ganz begeistert von den schönen Natur-Erlebnissen diese Tages fahren wir zum Campingplatz am Myvatn See, der für morgen auf dem Programm steht.

Islandtour Tag 5 – Über 66°N

Islandtour Tag 5 – Über 66°N

Rjukandi Wasserfall
Heute stehen längere Fahrstrecken an, der Leuchtturm in Vopnafjördur mit seiner Seeschwalben-Kolonie ist 235 km entfernt. Man darf nur 80 oder 90 km/h fahren, obwohl es sehr wenig Verkehr gibt. Über die vielen kurvigen Straßen durch die Berge brauchen wir etwas mehr als 3 Stunden. Eine geteerte Straße geht unvermittelt über in eine „Dirt Road“. Nur ein einziges Warnschild zeigt an, dass es nun auf einer unbefestigten Piste weiter geht, das Tempo ist hier auf 60km/h beschränkt. Sie sind als offizielle Straßen für normale PKW befahrbar, beschildert und mit Leitpfosten markiert und werden auch regelmäßig gepflegt. Für unseren Ranger sind diese Straßen keine Herausforderung, aber das ganze Fahrzeug wird rundherum mit Schlamm gesprenkelt.

Unterwegs halten wir am zweigeteilten Rjukandi Wasserfall, der von der Ringstraße aus zu sehen ist. Man geht einen kurzen steilen Anstieg hinauf zum Aussichtspunkt, und spürt den Spray des tosenden Wassers auf der Haut. In diesem Jahr war der Winter lang, hat uns ein Isländer erzählt, der Schnee ist jetzt im Juni noch nicht  weggeschmolzen. Die meisten Straßen im Hochland sind noch gesperrt und die Flüsse führen viel Wasser.

Am Ziel wandern wir wie geplant zum Leuchtturm, der leider recht unscheinbar und nicht  für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die kleinen Seeschwalben schwirren elegant zu ihren Nestern, wir müssen ständig gegen den heftigen Wind ankämpfen. Ein Sturmtief aus dem Norden ist angekündigt, es ist empfindlich kalt geworden. Wir überfahren heute den 66.  Breitengrad, sind also knapp unter dem Polarkreis, der auf 66°33“ nördlicher Breite liegt.

Draußen ist es recht ungemütlich, deshalb beschließen wir noch weiter zu fahren, nach Thorshöfen am nordöstlichen Zipfel Islands. Dort verbringen wir eine stürmische Nacht, der Wind heult und rüttelt an der Kabine. Obwohl wir es warm und gemütlich haben, fällt mir das Einschlafen schwer. Es wird abends nicht mehr dunkel, statt 22 Uhr könnte es auch später Nachmittag sein. Wacht man in der Nacht auf, ist es chon wieder taghell und die Vögel zwitschern. Dadurch verliert man das normale Zeitgefühl, ein merkwürdiger Effekt des arktischen Sommers.

Islandtour Tag 4 – Ankunft

Islandtour Tag 4 – Ankunft

Papageientaucher
Am Morgen des drittes Seetages herrscht überall Aufbruchstimmung an Bord, endlich sind wir am Ziel unserer Reise angekommen. Die Kabine wird schnell geräumt, denn die Einfahrt in den Hafen Seydisfjördur verfolgen wir live wir vom Bug der Norröna aus. Das kleine Städtchen empfängt uns mit wolkenverhangenem Himmel und kühlen 12° Außentemperatur. Egal, unser Pickup Camper wartet schon ungeduldig im Parkdeck. Alle werden in zwei Warteschlangen eingewiesen, mit unsrem grünen Zettel dürfen wir in diejenige, die schneller abgefertigt wird. Gestern Abend mussten wir uns noch einmal für die Einreise registrieren. Aufgrund der zweifachen Impfung erhielten wir diesen grünen Vordruck, den der Beamte kurz zur Kenntnis nimmt. Noch die Impfpässe vorzeigen und den Barcode, der uns nach der Online-Registrierung per Email zugesandt wurde, dann heißt es schon „Welcome to Iceland“.

Wir verlassen das winzige Örtchen und fahren keine 5km, bis der allererste Wasserfall uns zum Fotostop zwingt. Rundherum stehen all die Camper, die wir auf dem Schiff kennengelernt haben. Unterwegs werden wir einige von ihnen immer wieder treffen. Im 5.000 Seelen Ort Egisstadir gibts einen gut sortierten Supermarkt, auf dessen Parkplatz es von europäischen Kennzeichen nur so wimmelt. Der Einkauf gerät zum lustigen Produkteraten, denn man weiß nicht, was für eine Sorte Käse man aus dem Regal nimmt. Die Milch versteckt sich im knalligen Tetrapack, wie unser Orangensaft. Nur wenige Produkte sind in Englisch beschriftet, so dauert es etwas länger bis der Kühlschrank befüllt ist. Dann ziehen wir noch tausende Island Kronen aus dem Bankautomaten und starten nun für alles gerüstet in unseren Traumurlaub.

Es geht in die Ostfjorde, eine Region die bisher nur bei Island Fans bekannt ist. Der Vogelfelsen in Borgarfjordur ist unser Ziel, weil man dort eine Kolonie Papageientaucher ganz aus der Nähe beobachten kann. Die niedlichen Puffins, wie sie hier genannt werden, kommen nur zum Brüten nach Island. Ein sehr schönes Naturerlebnis, zumal der Himmel aufgeklart hat und wir im warmen Sonnenschein über die Treppen zu den Felsen steigen. Das Meer glitzert dunkelblau, in der Ferne leuchten die verschneiten Gipfel einer Bergkette vor dem blauen Himmel.

Wir übernachten auf dem örtlichen Campingplatz und spazieren noch durch den winzigen Fischerort. Die eingeschossigen Häuser mit Blechdach und Schiebefenstern erinnern uns an die amerikanische Bauweise, sehr funktional und pragmatisch. Ein traditionelles Wohnhaus mit Dach aus Grassoden ist heute Museum, aber leider nur von außen zu bewundern. Wir gehen zurück zum Camper, für den ersten Tag haben wir genug gesehen und erlebt.

 

Islandtour Tag 3 – Auf hoher See

Islandtour Tag 3 – Auf hoher See

Torshavn Faröer Inseln

Unser Tag auf hoher See beginnt mit einem unangenehmen Rollen des Schiffs. Weiße Schaumkronen tanzen auf den Wellen, der Wind hat zugenommen. Der Himmel ist hinter grauen Wolken versteckt, jetzt macht die Seereise nicht mehr ganz so viel Freude. Bevor der Magen rebellieren kann, genießen wir noch die große Auswahl am Frühstücksbuffet. Das fühlt sich nun tatsächlich an wie Urlaub.

Der beste Ehemann von allen amüsiert sich über meine Bedenken, ohne schicke Klamotten an Bord zugehen. Auf einer Nordlandfahrt zählt warm und winddicht einfach mehr als modischer Fummel. Tatsächlich merkt man schnell, dass wir nicht auf einer Kreuzfahrt sind, hier trägt man Northface und Fjällraven statt Gucci und Prada. Die meisten Mitreisenden sind in unserem Alter und wollen mehrere Wochen auf Island und den Faröer Inseln bleiben. In jungen Jahren hat man kaum so lange Urlaub.

Die Umgangssprache an Bord ist Englisch, die Passagiere kommen aus Frankreich oder der Schweiz, Dänemark, Österreich oder Deutschland. Das Bordpersonal spricht sehr gut Englisch, wie die meisten Skandinavier, was den Umgang einfach macht.

Am Nachbartisch wird ein Fernglas gezückt, aufgeregte Rufe macht die Runde. Dann sieht Rainer einen großen Wal springen. Ich verpasse den Moment, kann aber mehrer schwarze Finnen aus dem Wasser ragen sehen. Sie haben eine typische Form, ganz anders als bei Haien, kein Zweifel, hier ist eine ganz Gruppe Wale unterwegs. Dieses unerwartete Erlebnis versöhnt mich fast wieder mit den Unbillen der Seefahrt.

Aber Poseidon oder eine nordische Gottheit ist entschlossen, uns den Tag gründlich zu vermiesen. Das Schiff schaukelt spürbar stärker hin- und her. Beim leichten Lunch versichert mir die Bedienung, die Wellen seien nur auf Stufe 2. Im Winter und während der Frühjahrsstürme hatten sie Stufe 5-7, dagegen sei dies garnichts. Also mir reicht es auch so schon, man wankt nämlich wie ein Betrunkener durch die Gänge. Vorsichtshalber gehe ich in die Kabine zurück und nehme zwei Reisetabletten ein. Sobald die Wirkung einsetzt, ist mir zwar nicht mehr übel, aber ich bin sehr müde und verschlafe den halben Nachmittag.

Erst als wir am frühen Abend Torshavn auf Faröer ansteuern, wage ich mich wieder an Deck. Die bunten Häuser verleihen der kleinen Hafenstadt einen freundlichen Eindruck. Beeindruckend, wie der das große Fährschiff durch den kleinen Hafen manövriert und schließlich rückwärts am Pier anlegt. Der Himmel hängt voller dunkler Wolken, es ist ziemlich kalt geworden. Bestes Wetter für ein Rudertraining, denken sich wohl die sportlichen Faröer. Mehrere 6er mit Steuermann flitzen nur so übers das Wasser, ein spannender Wettkampf.

In Torshavn kommt außer einer Handvoll Offroad Fahrzeuge auch ein Reisebus an Bord. Dann geht es schon weiter nach Island. Morgen hat die Seefahrt ein Ende, um 9:30 Uhr Ortszeit sind wir in Seydisfjördur. Hoffentlich gibt es keine Probleme bei der Einreise. Wir wurden per Durchsage informiert, dass beim PCR Test ein einziger Mitreisender positiv war. Er wurde umgehend isoliert, das Schiff hat eine Quarantänestation. Nun könnte uns allen 5 Tage Quarantäne nach Ankunft blühen. Das entscheidet die Polizei in jedem Einzelfall, warten wir es ab.