Gipfelrauschen am Erbeskopf

Gipfelrauschen am Erbeskopf

Skulptur Windklang Erbeskopf

Bei traumhaftem Sommerwetter erwandern wir die Traumschleife „Gipfelrauschen“ auf dem Erbeskopf im Hunsrück. Sie trägt ihren Namen wirklich zu Recht. Hat man die Höhe des Erbeskopf erklommen, hört man nur noch das Rauschen der Baumwipfel im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Doch zunächst wollen rund 200 Höhenmeter erklommen werden. Der steile Weg führt durch den Nadelwald neben der Skipiste hinauf zur markanten, 16m hohen Skulptur Windklang. Ihr 70m langer Steg endet in einer Aussichtsplattform, von wo der Blick weit über die grüne Skipiste und die Downhill Strecke der MTB Freunde geht.

Auf dem Plateau schauen wir uns noch die anderen Skulpturen an, dann geht es auf dem schmalen Trail der Traumschleife. Trittsicher sollte man sein, nach Regenfällen sind steile Stücke rutschig. Die stark gewundene Strecke führt mal bergauf, mal bergab über steinige Hänge und dicke Moospolster, durch dunklen Tann und lichte Buchenwälder, durch Hangmoore und leider auch durch Abschnitte mit vielen vom Sturm entwurzelten Bäumen. Hier ist Klettern angesagt, die Bauriesen liegen kreuz und quer auf dem Pfad.

Mit einem kleinen Imbiss und reichlich Getränken sind die 8km trotz der unerwarteten Wärme gut zu bewältigen. Rund drei Stunden Wanderzeit muss man einplanen, bis man wieder am Hunsrückhaus ankommt. Eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke für aktive Wanderer.

Karlstal Schlucht

Karlstal Schlucht

Karlstal Pavillon

Für den ersten Ausflug des Jahres 2021 steuern wir den Pickup Camper in die Nähe von Trippstadt, zur Karlstal Schlucht. Kein wirklicher Geheimtipp, aber nach 5 Monaten im mehr oder weniger strengem Lockdown sind wir wirklich froh, endlich wieder raus zu können. Noch hat die Pandemie Deutschland fest im Griff, alle Einrichtungen sind geschlossen, wo sich Menschen begegnen können.

Bewegung im Freien ist nicht verboten, deshalb entscheiden wir uns für diese Wanderung. Parkplätze gibt es genug, das ausgewiesene Naturschutzgebiet haben wir an diesem Morgen fast für uns allein. Wild rauschendes Wasser empfängt uns an einer kleinen Kaskade. In der recht naturbelassene Schlucht sind dicke Baumstämme über große Sandsteinblöcke gestürzt. Die Felsen liegen herum wie von Riesenhand ins Tal geschubst. Mit ihrer dicken Moosschicht verleihen sie der Schlucht im zarten Grün des Frühlings eine geradezu mystische Stimmung.

Auf schmalen Holzstegen geht es immer wieder über die munter plätschernde Moosalb. Hinter einer Biegung kommt das gewölbte grüne Dach eines runden Pavillons in Sicht. Bei diesem Anblick kommen uns die verschnörkelten Bauten in Tolkiens  Elbenland in den Sinn. Doch in den kleinen Höhlungen unter den Felsbrocken sind keine hübschen Hobbit-Häuser zu sehen – und glücklicherweise auch keine Trolle.

Wir wandern ca. 1,5 km  durch das steile Kerbtal, bis es sich bei der Klug’schen Mühle öffnet. Den schönen Mühlteich verteidigt ein schneeweißes Schwanenpaar recht vehement gegen neugierige Hunde. Die Terrasse ist abgeräumt, das historische Ausflugslokal ist leider in der Pandemie-Pause. Noch etwas weiter unten im Tal liegt ein Hammerwerk aus dem 18. Jahrhundert, wo einst mit Wasserkraft Eisen geschmiedet wurde. Auch hier könnte man einkehren, wenn der Lockdown schon vorüber wäre. Mit knurrendem Magen wandern wir zum Pickup Camper zurück, wo der gut gefüllte Kühlschrank wartet.

Die abwechslungsreiche Wanderung hat uns viel Spaß gemacht. Der alte Friedrich von Sckell, Begründer des klassischen Landschaftsgartens in Deutschland, schrieb um 1780 über das Karlstal: „Eines der schönsten Thäler, die ich in dieser Art gesehen (…) habe…“ Das gilt noch heute, ein Besuch lohnt sich.